[𝗚𝗮𝘀𝘁-𝗥𝗲𝘇𝗶] Freida McFadden: Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?: Thriller | Literaturkritik von Henning Falk
- Henning Falk
- vor 15 Minuten
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《 R E Z I - Gastbeitrag x Literaturkritik von Henning Falk 》
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Freida McFadden: Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?: Thriller
Erschienen am 26. März 2025 im Heyne Verlag.
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🕴 Pen sharp, tone dry: here comes … Henning Falk!
Literaturkritik Die Kollegin von Freida McFadden
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen, auch wenn es weh tut:
Freida McFaddens Romane sind das literarische Äquivalent zu Tiefkühl-Croissants: außen knusprig, innen leer. Man konsumiert sie rasch, in der Hoffnung auf ein Aha-Erlebnis, doch bleibt meist mit nichts als einem synthetischen Nachgeschmack zurück. Ihre Erzählmuster gleichen sich frappierend: flache Figuren, billige Spannungsmechanik, dramaturgisch exakt auf die Halbwertszeit einer Pendlerfahrt zugeschnitten.
Natürlich, die Verkaufszahlen geben ihr recht. Das tun sie bei Discounterwein schließlich auch. Aber wer von Literatur mehr erwartet als bloße Zerstreuung, wird bei McFadden keinen Halt finden. Ihre Bücher rauschen durch den Kopf wie Werbejingels: effizient, eingängig, aber frei von Substanz.
Kommen wir nun zum jüngsten Produkt dieser Fließband-Fiktion. Und damit zur sogenannten Kollegin – einem Roman, der sich den Titel mit dem Tiefgang eines Gruppenchats teilt:
Wie schon eine andere Rezensentin schrieb: „Mein IQ ist gerade um 77 Punkte gefallen.“
Und tatsächlich, Die Kollegin von Freida McFadden liest sich, als hätte jemand einen Büroalltag durch den Aktenvernichter gejagt und die Reste zu einem Thriller zusammengeklebt. Natalie, die narrativ unsympathischste Büromitbewohnerin seit Kafka, stolpert durch eine Handlung, die gleichermaßen vorhersehbar wie absurd ist. Dawn, das neurodivergente Gegenstück, wird zur tragikomischen Karikatur degradiert. Eine Entscheidung, die mehr über die Autorin verrät als über ihre Figuren.
Die Schildkröten-Metapher – man kann sie nicht ignorieren – schleicht sich durch das Buch wie ein Running Gag, nur dass niemand lacht. Selbst der finale Twist, auf den McFadden so sehr baut, zündet nicht: zu müde, zu mechanisch, zu sehr auf Effekt gebürstet. Was bleibt, ist ein ungelenker Spagat zwischen Soap-Dynamik und Pseudospannung.
Ein Buch wie ein Überstunden-Montag: man kommt irgendwie durch, aber fragt sich unweigerlich, warum man überhaupt erschienen ist.
— Henning Falk
[Henning klassifiziert nicht in Sternen. Er verzichtet auf numerische Wertung. Er vertraut auf das Urteil des wohlwollend kritischen Lesers.]
Ein großes DANKE geht an Henning Falk fürs Lesen von Freida McFadden, damit ich es nie wieder tun muss!
🎥 Hier meine Video-Rezension zu Freida McFadden: Sie kann dich hören: Thriller – Millie ist zurück! – (The Housemaid, Band 2).
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