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AutorenbildOlivia Grove

Jean-Philippe Kindler: Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf | Rezension

《 R E Z I 》

Jean-Philippe Kindler: Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf: Eine neue Kapitalismuskritik VÖ: 17.10.2023, Rowohlt
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Jean-Philippe Kindler: Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf: Eine neue Kapitalismuskritik

VÖ: 17.10.2023, Rowohlt • •



Sprengt überholte Denkmuster der Gesellschaft

& katapultiert diese ins 21. Jahrhundert

"Es ist unmöglich, sich Stalinismus oder Faschismus ohne Propaganda vorzustellen – aber der Kapitalismus kann sehr gut, sogar weitaus besser, einfach immer weitermachen, ohne dass jemand für ihn Partei ergreift." (Zitat von Mark Fisher, S. 7)

Jean-Philippe Kindler sprengt in seinem bahnbrechenden Werk die überholten Denkmuster der Gesellschaft und katapultiert diese ins 21. Jahrhundert.

Dabei ist jede Passage ein Knaller. Kindler fordert nicht nur seine eigene Generation, sondern auch die politische Linke ebenso wie die konservativen Kräfte und den Kapitalismus heraus. Sein Buch ist ein mitreißender Ausbruch an Inspiration: eine Lektüre, auf die die Welt sehnsüchtig gewartet hat.

~~~ Es folgen Zitate, die euch bestenfalls neugierig auf das Buch machen sollen:

"So ist es zur moralischen Tugend vieler junger Menschen geworden, sich von «toxischen Personen» abzugrenzen, aufwendige, oftmals durchaus konsumtive «Selfcare» zu betreiben und der Fetischisierung des eigenen Selbst zu frönen. Wir nennen es «Selflove»." (S. 18)
"Das durchpsychologisierte Leben wird so zum Medium grotesker Selbstverwirklichungsfantasie." (S. 19)


" ... aber schlagkräftige linke Politik muss radikaler sein: Eine divers zusammengesetzte herrschende Klasse ist immer noch eine herrschende Klasse." (S. 21)


"Die antipolitische Strategie, die Allerärmsten gegeneinander auszuspielen, hat selbstredend zum Ziel, die Herausbildung von Schicksalsgemeinschaften zu unterbinden." (S. 36)


"Politische Projekte scheitern ergo nicht etwa an der Finanzierung, sondern ausschließlich am politischen Willen." (S. 45)


"Das gute Leben ist etwas, was es aus der Masse heraus zu erkämpfen gilt." (S. 145)

~~~ Du so: "Hmm ... Bisschen aus dem Kontext gerissen, wa?!" Ich so: "Dann lies das Buch!"



⭐⭐⭐⭐⭐




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кℓαρρєηтєχт:

// Jean-Philippe Kindler ist auf der Suche nach neuen gesellschaftlichen Konzepten. Er geht mit sich, seiner Generation und den Linken genauso hart ins Gericht wie mit den Konservativen und dem Kapitalismus – ein wütendes, inspirierendes, langersehntes Buch. Selflove? Warum? Wenn jeder nur an sich denkt, ist an niemanden gedacht. Wir müssen das individuelle Wohl wieder stärker in Beziehung zum Wohl der Allgemeinheit setzen und Armut, Glück, Klimakrise und Demokratie mehr denn je zu politischen Kampfzonen erklären. Für ein gutes Leben für alle.
«Auf den ersten Blick scheinen junge Menschen ungemein politisch zu sein. Sie sind sprachsensibel, sie sind rassismuskritisch, sie geben bußfertig Beichte über ihre unverdienten Privilegien ab. Sie sind laut Tinder-Biografie äußerst empathisch und kennen ihren Persönlichkeitstyp, sie ernähren sich vegan und verzichten aufs Fliegen ... Jene Konzepte individueller Glücksmaximierung scheinen aber nur auf den ersten Blick ein kulturelles Gegenprogramm zur neoliberalen Anforderung der Selbstoptimierung zu sein. Denn auch in den unzähligen Aufforderungen sich selbst und den unperfekten Körper zu lieben, seine Mitmenschen korrekt und sprachsensibel anzusprechen, sich nachhaltig und emissionsarm zu verhalten, blitzt die Obsession mit dem eigenen Selbst ganz deutlich auf.»
Jean-Philippe Kindler //

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