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AutorenbildOlivia Grove

Rezension: "Kaffee Mohn Kaktus: Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen" von Michael Pollan

《 R E Z I 》


"Kaffee Mohn Kaktus: Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen" von Michael Pollan VÖ: 5. April 2022, Verlag Antje Kunstmann GmbH, München

"Kaffee Mohn Kaktus: Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen" von Michael Pollan VÖ: 5. April 2022, Verlag Antje Kunstmann GmbH, München

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Spektakulär & unterhaltsam – eine faszinierende Forschungsexpedition in die Welt psychoaktiver Pflanzen


Michael Pollan ist ein erstaunlicher Geschichtenerzähler. Seine spannenden Einblicke haben mich in einen regelrechten Leserausch versetzt. Er berichtet vom täglichen Koffein-Konsum (der beliebtesten psychoaktiven Droge auf dem Planeten), über den zeremoniellen Gebrauch von Meskalin seitens der amerikanischen Ureinwohner bis zur jahrhundertealten Anwendung von Opiaten zur Schmerzlinderung.


Als Leser erfahren wir, dass etwa neunzig Prozent der Menschen regelmäßig Koffein konsumieren und diese meistkonsumierte psychoaktive Droge auch in Form von Limonade Kindern gegeben wird. Das Heimtückische daran ist, dass wir es immer wieder zu uns nehmen, um einen Schlafmangel auszugleichen, der größtenteils die Folge des Koffeinkonsums ist.

"Gewöhnlich betrachten wir Koffein nicht als Droge und unseren täglichen Konsum nicht als Abhängigkeit, doch das liegt nur daran, dass Kaffee und Tee legal sind und unsere Sucht gesellschaftlich akzeptiert ist." (S. 7)

Furchtlos ehrlich nimmt uns Michael Pollan mit auf seine Forschungsreise und lässt auch den US-amerikanischen Drogenkrieg nicht unerwähnt:

"bei dem die Regierung ein paar Gärtnern, die Mohn anbauten, um einen milden narkotischen Tee zu kochen, mehr Aufmerksamkeit widmete als einem Pharmakonzern, der wissentlich Millionen von Amerikanern nach seinem von der FDA zugelassenen Opiat OxyContin süchtig machte." (S. 10)

Einer dieser Gärtner war auch der Autor selbst.


Der Schreibstil hat mich mit seiner meisterhaften Storytelling-Manier ab dem ersten Satz verzaubert, sodass ich die 286 Seiten innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe, da ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Dabei habe ich jede einzelne Passage absolut verzückt studiert und auf mich wirken lassen. Es ist eines der klügsten und raffiniertesten Bücher, die ich jemals gelesen habe. So brisant und spektakulär, dass es mich in jeder erhofften Weise zum Nachdenken angeregt hat.

Es wird keine Pause gemacht, ununterbrochen überrascht uns der Autor mit weiteren aufregenden Erkenntnissen und unterhaltsamen Stories; es gab keinen einzigen Moment, in dem der Sprachstil abgeflacht ist, in dem ich „Langeweile“ gespürt hätte.

Ich muss nun zum Ende meiner Review kommen, denn mir gehen langsam die Wörter der Superlative aus. "Kaffee Mohn Kaktus" ist ein einzigartiges Wissenschaftsbuch mit wunderschönem Cover, das mich mit allen Facetten begeistert hat.

Diese fabelhafte literarische Symbiose aus anschaulichen historischen Fakten, wissenschaftlichen Aspekten, Reportage-Vibes und persönlichen Anekdoten samt Erfahrungsberichten (über pflanzliche Moleküle zur psychedelischen Bewusstseinsveränderung) kann ich absolut jedem ans Herz legen. Mehr als empfehlenswert!

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кℓαρρєηтєχт:


//Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in diesem spannenden Buch: ihre Kultur, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind. Von allem, was Pflanzen den Menschen zur Verfügung stellen – Nahrung, Medizin, Duft, Geschmack, Schönheit –, ist sicher das Kurioseste, dass wir sie nutzen, um unser Bewusstsein zu verändern: es anzuregen, zu beruhigen oder den Zustand unserer mentalen Erfahrung komplett zu verändern. Pollan erkundet drei sehr verschiedene psychoaktive Pflanzen – Kaffee/Koffein, Schlafmohn/Opium und den Peyote-Kaktus/Meskalin – und macht dabei klar, wie überaus seltsam ihre jeweilige Wirkung wahrgenommen, eingeschätzt und beurteilt wird. Die besondere Kultur, die sich um jede dieser Pflanzen gebildet hat, erforscht er unter anderem, indem er sie konsumiert (oder, im Fall von Kaffee, versucht, nicht zu konsumieren). Er erzählt von der enormen Anziehungskraft, die psychoaktive Pflanzen in allen Kulturen auf Menschen hatten und haben, und von den mächtigen Tabus, die mit ihnen verbunden sind. Grandios verbindet Pollan Geschichte, Naturwissenschaft, Memoir und Reportage und stellt den Diskurs über Drogen damit in ein völlig neues Licht. Über diese Pflanzen gibt es sehr viel mehr zu sagen, als nur ihre Regulierung zu debattieren. Denn wenn wir sie in unseren Körper aufnehmen und sie unser Bewusstsein verändern lassen, sind wir zutiefst mit der Natur verbunden.//

 
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