《 R E Z I 》
"Die Psychologin" von Helene Flood, Thriller
VÖ: 11. April 2022, btb Verlag, München
Aus dem Norwegischen übersetzt von Ursel Allenstein.
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Ein bemerkenswert tiefgreifender, psychologischer Thriller mit Domestic Noir-Feeling
Das Buch wurde von der norwegischen Psychologin Helene Flood geschrieben, die in Oslo lebt, wo auch die Geschichte spielt – in einem freistehenden Haus mit Blick über Oslo.
Ich freue mich schon jetzt auf die geplante Verfilmung, da ich bereits beim Lesen dieses Thrillers fast kein Lesezeichen gebraucht habe. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Seite um Seite wurde ich so sehr gepackt, dass ich gänzlich in der Story versunken war und beinah vergessen habe, ein Buch zu lesen. Denn es ist geradezu hemmungslos unterhaltsam und spannend noch dazu. Wann findet man so etwas schon einmal?
"Die Psychologin" hat mir durch die Domestic Noir-Atmosphäre atemlos-intensive Lesestunden beschert – wobei es kein aufregend-rasanter, actiongeladener Thriller ist, sondern typisch skandinavisch, eher zart und leise daher kommt, tiefgründig und beeindruckend.
Dabei gewährt uns die Autorin Einblicke in das Eheleben von Sara und Sigurd, ihre Emotionen und auch in Saras tiefe Einsamkeit. Obwohl mich Rückblenden sonst nicht wirklich reizen, habe ich die eingeflochtenen Erinnerungen und Träume sehr genossen, um mehr über die Vergangenheit der beiden zu erfahren und das Rätsel zu lösen.
Der Nordic Noir-Touch der elegant-cleveren Geschichte lässt über die wenigen Längen im Text hinwegsehen. Auch wenn ich von der Wendung am Ende nicht übertrieben schockiert oder überrascht wurde, ist dieser Thriller für Genreliebhaber absolut empfehlenswert. Ich freue mich schon jetzt, mehr von Helene Flood zu lesen.
⭐⭐⭐⭐,5
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кℓαρρєηтєχт:
//Die 30-jährige Psychologin Sara behandelt Jugendliche mit familiären Problemen. Sie und ihr chronisch überarbeiteter Mann Sigurd sind vor kurzem in ein Haus mit Blick über Oslo gezogen, dort befindet sich auch Saras Praxis. Als Sigurd zu einer Übernachtung bei Freunden aufbricht, ist das letzte, was sie von ihm hört, eine Nachricht auf ihrer Mailbox, dass er gut angekommen sei. Doch noch am selben Abend ruft Sigurds Freund an und teilt ihr mit: Er war nie dort. Hat Sigurd gelogen? Was ist geschehen? Plötzlich fühlt sich Sara in dem großen Haus mit seinen vielen noch unfertigen Zimmern unwohl. Als die Polizei erscheint und sie befragt, beginnt sie zu ahnen, dass der Schlüssel zu Sigurds Verschwinden in ihrer Erinnerung liegt.
Je näher sie der Wahrheit kommt, desto schwerer fällt es Sara, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten. Verliert sie, die gelernt hat, die Emotionen anderer Personen zu deuten, ihre so wichtige Intuition?//
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