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AutorenbildOlivia Grove

Mia Gatow: Rausch und Klarheit: Der Alkohol, meine Familie, die Gesellschaft und ich | Rezension

《 R E Z I 》

Mia Gatow: Rausch und Klarheit: Der Alkohol, meine Familie, die Gesellschaft und ich 
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Mia Gatow: Rausch und Klarheit: Der Alkohol, meine Familie, die Gesellschaft und ich 

»Eine grandiose Ballade - über Abhängigkeit, Sehnsucht und Liebe« - Daniel Schreiber  

VÖ: 18. September 2024, Goldmann  • •


Alkohol, das Accessoire der Erwachsenen


»Ich kann nicht trinken, und ich kann nicht nichttrinken, vielleicht sollte ich es einfach akzeptieren, denke ich [...].« (S. 16)

Abhängigkeit lässt sich auf viele kreative und intellektuelle Weisen neu verpacken und ästhetisieren. Doch meist ist das nur ein Trick, der bitteren Wahrheit und der unangenehmen Realität auszuweichen.


»Rausch und Klarheit« ist ein intensiver Erfahrungsbericht, der unser Bewusstsein schärft und uns zwingt, den Blick auf das allgegenwärtige Thema Alkohol zu richten.


»Dass der Alkohol rechts und links Leute umbrachte, wusste ich nicht nur aus dem Drogenbericht der WHO. Es passierte seit Generationen in meiner eigenen Familie.« (S. 21)


Mia Gatow thematisiert den Mythos des 'Tiefpunkts', der oft als unverzichtbarer Bestandteil des Alkoholnarrativs gilt. Dieser Tiefpunkt muss extrem sein, damit andere Trinkende möglichst lange weitertrinken können:

»Unser kollektives Trinken ist auf einem so hohen Niveau, dass die Bilder, die wir brauchen, um uns noch abschrecken zu können, extrem sind.« (S. 17)


Die Autorin bricht mit dem Klischee des 'typischen Alkoholikers' und zeigt, dass Sucht allgegenwärtig ist und Alkohol allmählich in jede Ritze des Alltags sickert.


»Dann verschmolz alles in einem Wirbel aus Kohlensäure, Zigarettenrauch, pinkem Lippenstift und Bass.« (S. 14)


»Alcohol is a hell of a drug« – der einzige Unterschied zu anderen Drogen: Alkohol ist legal. Trotz seiner massiven Auswirkungen bleibt er ein gesellschaftlicher blinder Fleck, während wir uns über Plastikmüll und Feinstaub echauffieren.


Auf Seite acht beschreibt sie ihre neu entdeckte Klarheit so:

»Banalitäten versetzen dich in Ekstase. Ein Kuss macht dich tagelang high. Reden ist ein Rausch. Atmen fühlt sich an wie Sex haben.«


Mit ihrem Buch trifft Mia Gatow den Nerv der Zeit und macht dieses brisante Thema salonfähig.

 


⭐⭐⭐⭐




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кℓαρρєηтєχт:

//     Von der Schönheit des nüchternen Lebens
Mia liebt den Rausch. Drama, Drinks und Exzess sind fester Bestandteil ihrer Identität. So schlimm wie bei ihrer Oma und ihrem Vater, die der Alkohol umgebracht hat, ist es bei ihr aber noch lange nicht, denkt sie. Doch als die Nächte ihren Glanz verlieren, die Kater schlimmer werden, und sich eine diffuse Hoffnungslosigkeit in ihr ausbreitet, ahnt Mia, dass sie ihr Leben ändern muss.
Mit sprachlicher Wucht seziert Mia Gatow, wie sich die Sucht in ihre Familie und dann in ihr eigenes Leben schlich. Sie erzählt von den romantischen Mythen, die wir einander erzählen, um den Drink nicht loslassen zu müssen – und von der ungeahnten Schönheit, die sich eröffnet, wenn wir es doch tun.
»Ich möchte dieses Buch allen Leuten schenken, die ich kenne. Man liest es förmlich mit angehaltenem Atem. Es ist wie eine grandiose Ballade – über Abhängigkeit, Sehnsucht und Liebe und über das Leben, das so viel echter sein kann als gedacht.« – Daniel Schreiber  //

 

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