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AutorenbildOlivia Grove

Paula Steiner: Die Welt hat blaue Haare | Rezension

《 R E Z I 》

Paula Steiner: Die Welt hat blaue Haare   VÖ: 28. August 2024, Leykam Verlag


Paula Steiner: Die Welt hat blaue Haare 

VÖ: 28. August 2024, Leykam Verlag  • •


Literarische Flucht aus der Realität


In ihrem Debütroman »Die Welt hat blaue Haare« nimmt die gebürtige Schweinfurterin Paula Steiner uns mit in das Leben der 17-jährigen Luisa, die in Schweinfurt mit ihrer Identitätskrise kämpft.


Fasziniert von ihrer Mitschülerin Dunja, dem Mädchen mit den blauen Haaren, beginnt Luisa, ihre Gefühle in einer eigenen Geschichte zu verarbeiten, in der sie und Dunja die Hauptrollen spielen.


»Der Türsteher lachte Luisa aus, sah dann aber jemanden hinter ihr stehen. Es war die Welt im weißen Leinenanzug mit Schulterpolstern. Ihre kurzen blauen Haare hatte sie mit Gel aus dem Gesicht gekämmt.« (S. 39)


Während Luisas Familie ein chaotisches Netz aus Konflikten bildet, das sie einengt, wird sie zunehmend in den Strudel ihrer Erzählung gezogen, und ihre Fantasiewelt beginnt, die Realität zu überlagern.


Voller Erwartungen begann ich diesen gefeierten Coming-of-Age-Roman – doch schon nach wenigen Seiten war klar: Das ist nichts für mich, da ich vermutlich nicht zur Zielgruppe gehöre.


Die beiden Erzählstränge haben mich eher verwirrt und irritiert, und die »Orient«-Story in der Schweinfurt-Handlung hat einfach nicht mein Interesse geweckt. Ich blieb nicht wirklich dran, da sie es nicht geschafft hat, meine Aufmerksamkeit zu fesseln.

 


⭐⭐⭐




• • •


кℓαρρєηтєχт:

//    Coming-of-Age in Schweinfurt
Eine Gesellschaftssatire über Instagram-Feminismus und sexuelle Identität.
Zwei Welten prallen aufeinander: das kleinbürgerliche Grillfest auf der Terrasse einer Doppelhaushälfte in Schweinfurt und das unkonventionelle Liebesfest auf der Ladefläche eines LKW in einem fremden, fernen Land. In einer Welt geht Luisa zur Schule und träumt von Dunja, obwohl sie mit Benno zusammen ist. In der anderen schreibt sich Luisa in den Strudel einer Geschichte.
Darin ist Dunja die Welt, trägt einen weißen Leinenanzug und hat blaue Haare. Beide begeben sich auf eine Reise, die Luisa zu ihrer Sexualität und zu sich selbst führt. Als sich die beiden Mädchen in der Wirklichkeit näherkommen, finden immer mehr Umstände aus Dunjas Leben in der Geschichte Einzug und Luisas Erzähldrang wird immer gewaltvoller. Bis ihre Geschichte schließlich Opfer in der echten Welt fordert.
Humorvoll blickt der Roman auf das konservative Milieu und hinterfragt alte Rollenzuschreibungen – eine Geschichte der Befreiung.  //

 

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