《 R E Z I 》
Stéphane Carlier: Clara und die Poesie des Lebens
VÖ: 15. November 2023, C.Bertelsmann Verlag
Aus dem Französischen übersetzt von Lina Robertz.
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Eine uninspirierende Novelle, glanzlos und ohne Esprit
Ein Buch, das sich wie eine original französische Madeleine genießen lässt?
Leider nicht.
Was fällt mir dazu ein? Banal, gewöhnlich, altmodisch, fad, einfach durchschnittlich ...
Die Originalausgabe trägt den Titel "Clara lit Proust".
Ja, Clara liest Proust, und das tut sie tatsächlich, wie der Kurzroman beweisen wird. Doch was für sie vielleicht ein Rettungsanker aus der Mittelmäßigkeit ist, erscheint mir als Leser leider nur wie belangloses Geplänkel, ohne auch nur den Hauch von funkensprühender Raffinesse.
Die Versuche, vermeintlich subtile Elemente des Zeitgeistes einzuflechten, haben das Leseerlebnis für mich nur noch enttäuschender gestaltet.
Die Story wirkt wie ein trauriger Schatten, kaum mehr als ein flüchtiger Blick durch Nebelschleier in die Galaxien der Proustschen Bekenntnisse. Die einzigen wirklich feinsinnigen Zeilen gehören in dieser Lektüre Marcel Proust.
Es scheint mir, als sei das Werk in aller Eile niedergeschrieben worden.
Und das Ende? Geht mir zu schnell, wie eine frisch aus dem Ofen genommene Madeleine. Zu schnell, zu heiß - eine Madeleine, die mir aus den Händen gleitet.
⭐⭐
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