《 R E Z I 》
Louise Finch: Death. Life. Repeat.: Die ewigen Leben der Clara Hart
VÖ: 17. Juli 2024, Beltz & Gelberg
• •
Gefangen im Loop: Ein Jugendroman mit ungenutztem Potenzial
Gefangen in der Zeitschleife:
Clara Hart wird auf einer Party von Spencers Freund Anthony missbraucht. Diese tragische Nacht wiederholt sich immer wieder.
Ich fand es interessant, dass im Laufe der Geschichte immer wieder Friedrich Nietzsches Konzeption der 'Ewigen Wiederkehr des Gleichen' eingeflochten wurde.
Die Story greift Themen wie toxische Männlichkeit, Sexismus, Freundschaft, Trauer, Schuld, Übergriffe und die Dynamiken der Highschool auf und beleuchtet dabei das Männer- und Frauenbild unserer Gesellschaft. Diese Themen sollten häufiger in der Literatur diskutiert und kritisch hinterfragt werden.
Spencers Charakterentwicklung wurde durch den Autor gut verdeutlicht.
Jedoch muss ich festhalten: Die ersten Male, in denen er denselben Freitag erlebt, an dem Clara starb, waren interessant zu lesen, aber danach wurde es einfach zu viel. Schließlich musste ich mich zwingen, weiterzulesen, um das Buch zu beenden.
Stilistisch ist das Buch gut geschrieben – der Schreibstil war für mich nicht ungewohnt, er wirkte authentisch und passend, ebenso wie die Dialoge der Jugendlichen.
Im Laufe der Story wurden diese Dialoge jedoch übertrieben und unüberlegt gewählt, was die Situationen verzerrte und gleichzeitig die frauenfeindlichen Stereotypen der Teenager unnötig verstärkte.
Und: Warum gibt es so viele Rechtschreibfehler?
Hätte der Roman sein volles Potenzial ausgeschöpft, hätte es ein bewegendes und nachdenklich stimmendes Highlight für junge Erwachsene werden können.
Ich schätze die Message des Gedankenexperiments, jedoch konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.
Dennoch hoffe ich, dass vor allem jüngere Jugendliche die Botschaften dieser Geschichte aufnehmen und daran wachsen können, denn sie sind es wert, weit verbreitet zu werden – vielleicht sogar als Schullektüre.
⭐⭐⭐
• • •
кℓαρρєηтєχт: