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Jonathan Rosen: The Best Minds: Vom Gipfel des akademischen Ruhms in die Psychiatrie: Die packende Geschichte von Jonathan Rosens bestem Freund, der zum Mörder wurde. | Rezension

  • Autorenbild: Olivia Grove
    Olivia Grove
  • vor 1 Tag
  • 3 Min. Lesezeit

《 R E Z I 》


Jonathan Rosen: The Best Minds: Vom Gipfel des akademischen Ruhms in die Psychiatrie: Die packende Geschichte von Jonathan Rosens bestem Freund, der zum Mörder wurde.
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Jonathan Rosen: The Best Minds: Vom Gipfel des akademischen Ruhms in die Psychiatrie: Die packende Geschichte von Jonathan Rosens bestem Freund, der zum Mörder wurde.

Erschienen am 14. Mai 2025 im btb Verlag. • •


Ausschweifendes, verkopftes Puzzle!



Bevor wir tiefer einsteigen:


Ein erfahrener Biograf mit echtem Verständnis für Schizophrenie – und ohne das Bedürfnis, sich selbst ins Rampenlicht zu rücken – hätte dieser Geschichte vermutlich mehr Würde verliehen.


Stattdessen wirkt das Buch wie eine schiefe Bühne, auf der der Autor weniger das Leiden seines Freundes beleuchtet als seine eigene Rolle im Schatten desselben. Die unterschwellige Eifersucht, die sich wie ein roter Faden durch die Seiten zieht, macht das Ganze nicht nur fragwürdig, sondern auch unangenehm intim – jedoch auf eine Art, die nicht berührt, sondern befremdet.


»So begab ich mich zurück hinaus in die Welt, packte die Gewalttätigkeit und die Wahnvorstellungen in eine Rumpelkammer und stemmte mich dann mit aller Kraft gegen deren Türen.« – Elyn Saks, The Center Cannot Hold (S. 444)



Beginnen wir mit dem Offensichtlichen:


Mit 832 Seiten ein echtes Schwergewicht – im doppelten Sinne. Das sollte jedem bewusst sein! Mir persönlich war es zu ausufernd. Dieser ausschweifende, springende Schreibstil hat mich immer wieder aus der Story herausgerissen und manchmal sogar verwirrt.


Was wie ein Memoir beginnt, kippt schnell in eine akademische Fallstudie mit emotionaler Distanz.

Bleischweres Name-Dropping, während die eigentliche Tragödie von Michaels Wahnsinn und Mord an Carrie auf 200 Seiten Platz gefunden hätte. Der Rest wirkt wie eine aufgeblähte Kontextualisierung, ohne echten Mehrwert.


Besonders ärgerlich ist, dass Carrie, vermutlich die zentrale Figur in Michaels Leben, kaum erwähnt wird – ein bewusster Akt der Zurückhaltung oder Respektlosigkeit, der die Tragik umso mehr unterstreicht.



»Die subversive Schönheit der Psychoanalyse bestand darin, dass sie die Autorität von Gerichten, Gesetzen, Fakten und Richtern unterminieren konnte, indem sie das irrationale Naturell des menschlichen Geistes bloßstellte und gleichzeitig die Existenz einer tiefer zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeit verhieß wie die Magie von Narnia, die nur Aslan, dem Löwen, bekannt war.« (S. 477)


Dieses Zitat fängt die zerrissene Magie der Psychoanalyse ein, die mit ihrer Enthüllung des irrationalen Geistes alle Regeln von Recht und Ordnung sprengt – wie ein Glitch im System der Vernunft.


Gleichzeitig verspricht die Psychoanalyse eine tiefere, verborgene Wahrheit – eine tiefere Ordnung hinter dem Chaos der Seele, die nur Eingeweihte wirklich verstehen – vergleichbar mit der magischen Gesetzmäßigkeit in C. S. Lewis’ Narnia, die nur Aslan, dem weisen Löwen, bekannt ist.



Fazit:


Jonathan Rosens »The Best Minds« soll ein fesselnder Trip in die Abgründe der menschlichen Psyche sein, wo akademische Brillanz und mentale Zerrüttung auf messerscharfem Grat tanzen.

Doch am Ende steht kein bewegendes Porträt, sondern ein verkopftes Puzzle aus Distanz, Selbstbezogenheit und seltsam leerer Verbundenheit.



⭐⭐⭐






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кℓαρρєηтєχт:

//   Shortlist Pulitzer Prize 2024 / »Best Book of the Year« bei u.a. Guardian, New York Times, The Atlantic und Wall Street Journal

Der oft zitierte schmale Grat zwischen Genie und Wahnsinn steht im Mittelpunkt dieser ergreifenden wahren Geschichte. Jonathan Rosen erzählt davon, wie die Diagnose Schizophrenie seinen besten Freund aus Kindertagen, den Shooting-Star der Ivy-League-Universität Yale Michael Laudor, vom Gipfel des akademischen Ruhms und eines großen Film- und Buchvertrags in eine psychiatrische Klinik und schließlich sogar zu einem grausamen Verbrechen führte. Es ist eine »amerikanische Tragödie«, jedoch mit universeller Relevanz. Rosen verbindet eine zärtliche und berührende Geschichte über Freundschaft mit einer knallharten Anklage darüber, wie sträflich wir die psychisch Kranken in unserer Gesellschaft vernachlässigen – und damit sie und auch uns selbst in Gefahr bringen.   //




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