《 R E Z I 》
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Yael van der Wouden: In ihrem Haus
VÖ: 30.01.2025, Gutkind Verlag
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Begehren vs. Abdriften in Banalität
„In ihrem Haus“ soll eine düstere, verdrehte Geschichte sein über Begehren und Besessenheit zwischen zwei Frauen, die im Sommer 1961 in einem Haus auf dem niederländischen Land wohnen – und gleichzeitig eine eindringliche Auseinandersetzung mit den Schatten des Zweiten Weltkriegs bieten.
Doch schon bald verlor sich der anfänglich vielversprechende Reiz, als die psychologisch interessante Erzählung in eine eher konventionelle, teils banale Story abrutschte. Ich sehne mich definitiv nach mehr Originalität. Die einst einnehmende Stimmung wich einer Sentimentalität, die sich für mich irgendwie unpassend anfühlte – fast so, als gehörte sie besser in ein beliebiges Historiendrama.
Isabels innere Konflikte und Widersprüche bleiben oberflächlich und erscheinen erzwungen. Die „verbotene“ Anziehung, die ihren Charakter prägen soll, kommt nicht authentisch rüber und lässt sie zu keiner wirklich fesselnden oder komplexen Figur werden. Gleichzeitig wirkt die vermeintliche Spannung und Chemie zwischen den beiden Frauen übereilt und übertrieben.
Trotz dieser Schwächen bleibt „In ihrem Haus“ eine solide Lektüre mit einem schönen Schreibstil und eindringlichen Vibes, die vor allem Leser ansprechen dürfte, die ein literarisches Erlebnis mit starker Atmosphäre suchen.
Kleiner Hinweis: Im Roman geht es ziemlich „heiß“ her – falls explizite Szenen für dich ein Problem sind, könnte er eher nichts für dich sein.
⭐⭐⭐
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