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Anne Freytag: Blaues Wunder - Roman | Rezension

  • Autorenbild: Olivia Grove
    Olivia Grove
  • vor 1 Minute
  • 3 Min. Lesezeit

《 R E Z I 》


Anne Freytag: Blaues Wunder 
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Anne Freytag: Blaues Wunder

Erschienen am 24. April 2025 im Kampa Verlag. • •

 

Schein und Abgrund auf offenem Meer

 

Nach „Lügen, die wir uns erzählen“, das mich mit seiner Zärtlichkeit und schmerzhaften Ehrlichkeit tief berührt hat, schickt Anne Freytag uns diesmal auf offenes Meer – und direkt in die Abgründe hinter makellosen Fassaden. Ganz anders im Ton, aber ebenso brillant.


„Blaues Wunder“ ist kein Wohlfühlroman, auch wenn er sich anfühlt wie Urlaub. Es glitzert, es schmeckt nach Salz und Luxus, doch unter Deck brodelt es:


„Wir sind allein mitten auf dem Meer – wir und der Schein, den wir wahren.“ (S. 17)


An Bord einer 70-Millionen-Euro-Yacht mit exquisiter Küche, Servicepersonal, traumhaften Suiten kreuzen sieben Menschen mit perfekt versteckten Geheimnissen durch ein türkisfarbenes Paradies. Und während das Wasser draußen ruhig bleibt, türmt sich unter der glänzenden Oberfläche alles auf, was man eigentlich verdrängen möchte.


Freytag schreibt so scharf und feinfühlig zugleich, dass die klaustrophobische Spannung bis in die Fingerspitzen prickelt. Sie entblößt ihre Figuren Schicht für Schicht, macht sie stark, zerbrechlich, wütend, verletzlich. Nora, Franziska und Rachel: drei Frauen, jede mit einem eigenen Leuchten, einem eigenen Schatten, jede eine Geschichte wert.


Ich habe dieses Buch geliebt. Für seine leise, aber bohrende Intensität. Für seine psychologische Eleganz. Für die Art, wie es uns zeigt: Jeder trägt eine Maske, sogar mitten im Paradies.


Eine Verfilmung? Wäre ein Traum. Ein Kinosaal voller Salzluft, Sommerhitze, Abgründigkeit.


Ein Muss für alle, die intelligente Spannung, starke Frauenfiguren und psychologische Tiefe schätzen.




⭐⭐⭐⭐⭐






 Lügen, die wir uns erzählen Gebundene Ausgabe – 20. März 2024 von Anne Freytag (Autor)
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ANNE FREYTAG hat International Management studiert, ist pünktlich zur Wirtschaftskrise fertig geworden, hat über einhundert Bewerbungen geschrieben, keinen Job gefunden, eine Weile in einer Boutique gearbeitet, sich arbeitslos gemeldet, zur Grafikdesignerin umgeschult, sich als Quereinsteigerin mit mieser Bezahlung in diversen Agenturen anstellen lassen und ist dann endlich ihrem Traum nachgegangen: Seit 2013 widmet sie sich ganz dem Schreiben. Für ihre Jugendbücher wurde sie mehrfach für Literaturpreise nominiert (u. a. zwei Mal in Folge für den Deutschen Jugendliteraturpreis) und damit ausgezeichnet (u. a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur). Anne Freytag lebt und arbeitet in München. Lügen, die wir uns erzählen ist ihr literarisches Debüt.




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//  Als Ferdinand von einem »Sommer auf dem Meer« sprach, hatte Nora etwas anderes im Sinn: weniger abgelegen, weniger beruflich. Auch Franziska ahnte nicht, worauf sie sich einließ, als ihr Mann Kilian einen Urlaub zu siebt ankündigte: mit seinem Chef Walter Bronstein, Ferdinand Mattern, seinem größten Konkurrenten, den drei Ehefrauen und Walters Sohn David. Auf der luxuriösen Superyacht in den Philippinen mangelt es ihnen an nichts, es könnte eine entspannte Zeit sein, aber die Gäste ahnen: Bei diesem Trip geht es um mehr, um etwas Großes. Nur worum genau, das scheint keiner zu wissen. Wieso hat Walter die beiden Kontrahenten und ihre Frauen eingeladen? Zwei Paare in den Vierzigern, die Kinder aus dem Gröbsten raus, die Eigenheime abbezahlt, die Karrieren steil – die der Männer, versteht sich. Alle zeigen sich von ihrer besten Seite. Es wird strahlend gelächelt und gekonnt konversiert. Eheleute, wie man sie sich nicht glücklicher ausmalen könnte. Aber nichts ist, wie es scheint. Sie alle spielen eine Rolle in dieser Inszenierung. Aber für wen? Und wer führt Regie? Anne Freytag beobachtet präzise und deckt schonungslos auf, was sie sieht. Sie erzählt mit großer Dringlichkeit von stillschweigenden Übereinkünften, die aufgekündigt werden, Erwartungshaltungen und Enttäuschungen, Bedürfnissen und Begierden, Konventionen und Geheimnissen. //




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